Home Blog Asowsches Meer: Die Eskalation (Antizipation der GEAB by LEAP, Juni 2018)

Asowsches Meer: Die Eskalation (Antizipation der GEAB by LEAP, Juni 2018)

Die Ukraine bleibt ein mächtiges Hindernis zwischen Europa und Russland und zwingt die Mitgliedsstaaten dazu, aus den gemeinsamen Dynamiken auszusteigen, um eng mit dem Funktionieren ihrer Beziehungen mit Russland verbundene Interessen zu wahren. Für sich wollen diese Länder (Italien, Österreich, Ungarn, Griechenland, Deutschland, Frankreich, usw. …) mehr oder weniger offensichtlich aus der Sackgasse der Ukraine-Frage herauskommen. Aber sobald sie in ihrem Zirkel vereint sind, verhindert die unberührbare Regel der „Verteidigung der territorialen Integrität der Ukraine“ jeden Fortschritt. Die berühmte G7-Abschlusserklärung ist ein neues Beispiel für diesen pathologischen Mangel an Phantasie: „Wir erklären erneut, dass wir die völkerrechtswidrige Annexion der Krim verurteilen, und bekräftigen unsere beständige Unterstützung für die Souveränität, die Unabhängigkeit und die territoriale Unversehrtheit der Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen.“[1].

Abbildung: Karte der Krim – Quelle: geolinks

Es gäbe andere, einvernehmlichere Ausrücke, über die man sich einigen könnte, um die Lage zu deblockieren, anstatt sich in diese sterile Falle einsperren zu lassen. Russland wird nie auf Sewastopol[2]  verzichten, Punkt! Diese neue Heuchelei der internationalen Diplomatie könnte Europa und Russland zu dem machen, was der Nahe Osten wegen dieser anderen großen Heuchelei geworden ist, nämlich die vorgegeben bedingungslose Unterstützung der Palästinenser, ohne irgendein Mittel zu haben, um die Konsequenzen dieser Unterstützung umzusetzen …

Die Ukraine-Frage wird wohl nicht bald gelöst werden, selbst wenn langsam wieder „schändliche“ Beziehungen zwischen Europäern und Russen aufgenommen werden. Und es ist nicht das letzte Treffen im Normandie-Format, das wieder keine schnelle Lösung gebracht hat: es ist gut, dass man sich getroffen hat, aber die Maßnahmen reichen nicht aus[3]. Die Ukrainer bleiben die Palästinenser Europas, während die Europäer die Rolle der Araber Europas übernehmen (Unterstützung der ehemaligen Weltmacht), und sich die von der neuen Weltmacht (China) unterstützten Russen geschickt aus dem Spiel ziehen.

In der letzten Ausgabe haben wir eine Entspannung zwischen Europa und Russland antizipiert. Sie ist da. Aber in diesem Stadium scheint uns eine echte Lösung des Problems weiterhin sehr illusorisch. Wir werden unsere Antizipationen im Vorfeld der ukrainischen Präsidentenwahl vom 31. März 2019 noch einmal überprüfen. Man berechtigterweise Risiken im Asowschen Meer[4] (siehe Karte oben) oder sogar an der Ostsee antizipieren kann.

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[1]    Quelle: Bundesregierung, 09/06/2018 , Deutscher Text
[2]    Quelle: Wikipedia
[3]    Tatsächlich haben wir im Internet keine Spur zu den Diskussionen gefunden. Über das Treffen selbst: Information des deutschen Auswärtigen Amtes, 12/06/2018
[4]    Quelle: RFERL, 06/06/2018

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