15 x 23 cm - 168 p
Die Finanz- und Wirtschaftskrise, deren Folgen seit zwei Jahren unsere Welt verheeren, markiert das Ende der Nachkriegsweltordnung. 1989 stürzte deren erster „Pfeiler“, die Sowjetunion, und mit ihm der Ostblock ein; heute zerbricht der zweite „Pfeiler“, die USA, und droht, den Westen mit in den Abgrund zu reißen.
Zwei Jahrzehnte lebten wir in dem Irrglauben vom „Ende der Geschichte“, der Westen und sein politisches und wirtschaftliches Modell hätten sich weltweit und für immer durchgesetzt. Deshalb ist es uns beinahe unmöglich, uns eine Welt von Morgen vorzustellen, in der die Geschicke der Welt nicht in Washington und der Wall Street diktiert werden, „amerikanisch“ nicht notwendigerweise Synonym von „modern“, und der Dollar nicht mehr Alleinherrscher an den Finanzmärkten ist.
Wie die Regierungen und Menschen Osteuropas vor 1980 sind heute die Eliten und Medien des Westens unfähig, das „Undenkbare zu denken“. Zu sehr sind sie damit beschäftigt, uns das „Unvergessliche vergessen zu lassen“, nämlich die sozialen und wirtschaftlichen Verheerungen, die die Krise weltweit angerichtet hat.
Dieses Buch will die Unfähigkeit zur Voraussicht unserer Regierungen und Entscheidungseliten kompensieren und entwirft eine konkrete Vision für Europa und die Welt bis 2020.
Welche Konflikte können in der Welt von Morgen entstehen ? Wie sich auf die in den kommenden Jahren bevorstehenden Wirtschafts- und Währungsumbrüche vorbereiten? Welche Rolle für uns Europäer? Welche Rolle für die Schwellenländer Brasilien, Indien, Russland und zuvorderst China? Welche Schwierigkeiten sind für diese Länder mit ihrem Aufstieg zu Weltmächten verbunden? Wie können sich unsere Kinder auf die Herausforderungen der Welt von Morgen in Demokratie und Berufsleben vorbereiten?
Dies sind einige der Fragen, auf die das Buch Antworten geben möchte. Es gibt Denkanstöße und Handlungsvorschläge für Bürger, Regierungen, Institutionen und Organisationen der Zivilgesellschaft. Denn die gegenwärtige Krise ist nicht nur das „Ende der Welt von Gestern“, sondern auch eine einmalige Gelegenheit, die „Welt von Morgen“ zu gestalten, vorausgesetzt, dass wir uns nicht über die Gefahren, Herausforderungen und Möglichkeiten, die vor uns liegen, täuschen.