Home 20. bis 26. März 2006 – Anfang einer historischen weltweiten Krise: Das Ende des Westens der Nachkriegszeit

20. bis 26. März 2006 – Anfang einer historischen weltweiten Krise: Das Ende des Westens der Nachkriegszeit

Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit für den Beginn einer weltweiten politischen Krise in der Woche vom 20. bis 26. März 2006 inzwischen bei 80% ein ; diese Krise wird die erste große Krise seit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 sein ; und sie wird einhergehen mit einer Wirtschafts- und Finanzkrise, die mit der von 1929 vergleichbar sein wird.

Diese Woche am Ende des Monats stellt den Krümmungspunkt problematischer Entwicklungen dar, so dass alle Krisenfaktoren sich von da ab schneller entwickeln, unabhängig davon ob die USA oder Israel gegen den Iran losschlagen. Im Fall einer solchen Kriegshandlung steigt die Wahrscheinlichkeit für diese Krise auf 100%.

Grundlage für unsere Ankündigung dieser Krise ist eine Analyse zweier Entscheidungen der maßgeblichen Pole der gegenwärtigen schwerwiegendsten internationalen Krise, nämlich der USA und des Iran:

–     Zum einen die Entscheidung des Iran, am 20. März 2006 die erste Rohöl-Börse zu eröffnen, an der  Euro  Zahlungsmittel sein wird; diese Börse soll allen

Ölproduzenten der Region offen stehen.

–     Zum anderen die Entscheidung der US-Zentralbank, am 23. März  2006  die Veröffentlichung der Statistiken zur Geldmenge M3 (verlässlichster Indikator zur Menge der weltweit im Umlauf befindlichen Dollar1) einzustellen.

Diese zwei Entscheidungen sind sowohl Indizien, Gründe und Folgen des gegenwärtigen historischen Wechsels zwischen der Nachkriegsweltordnung und der neuen internationalen Ordnung, die sich seit dem Ende der Sowjetunion am Entwickeln ist. Ihre Bedeutung sowie ihre zeitliche Übereinstimmung werden als Katalysator eines Prozesses wirken, in dem sich alle Spannungen, Schwächen und Ungleichgewichte bemerkbar machen werden, die sich seit einem Jahrzehnt im internationalen System angesammelt haben.

Wir haben sieben konvergierende Krisen identifiziert (von denen die ersten beiden im Abschnitt Teleskop dieser Ausgabe des GEAB analysiert werden), die die amerikanische und iranische Entscheidungen zwischen dem 20. und dem 26. März zur weltweiten Krise befördern werden, so dass die gesamte Welt politisch, wirtschaftlich, finanziell und wohl auch militärisch davon betroffen sein wird : Vertrauensverlust in den Dollar, Explosion der US-Defizite und Schulden, Ölkrise, Verlust der führenden Rolle für die USA in der Welt, Mißtrauen gegenüber der arabisch- islamischen Welt, Offensichtlichkeit der Mär von der internationalen Gouvernance, Unsicherheiten über die Gouvernance der Eurozone. Die Entscheidung der US-Zentralbank, nicht mehr die Geldmenge M3 zu veröffentlichen, beweist, dass die US- und internationalen Finanz- und Wirtschaftsbehörden nunmehr der Krise ohnmächtig gegenüber stehen und lieber die Indikatoren verschwinden lassen als Maßnahmen zu ergreifen… Für mehr, GEAB 2 / 16.02.2006

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