Home Analyse der neun Anzeichen vom Anfang der umfassenden weltweiten Krise

Analyse der neun Anzeichen vom Anfang der umfassenden weltweiten Krise

Eine umfassende Krise, insbs. von weltweitem Ausmaß, passiert nicht so von heute auf morgen.

Im Gegenteil, es handelt sich dabei um eine lange Entwicklung, die eventuell vorhergesehen werden kann, wenn man Indizien herausarbeitet, die nachweisen, dass das System intern instabil wird, dass es zu Brüchen innerhalb des Systems kommt, dass die Schlüsselakteure des Systems versuchen, das System zu manipulieren oder wichtige Indizien zu verschleiern oder zu unterdrücken. Denn wenn eine Krise von dieser Art ausbricht, bleibt den Schlüsselakteuren des Systems, wenn überhaupt, nur noch die Kontrolle über ein einziges Element, nämlich den Zeitpunkt, wenn allgemein bewußt wird, dass das System in einer Krise steckt.

Falls ein Unternehmen Pleite geht, reden die Geschäftsführer über den möglichen Konkurs zuerst mit ihren Freunden und Partnern, von denen sie sie glauben, dass es für sie schlimmer wäre, sie nicht zu informieren, als sie zu informieren. Bei den anderen Gläubiger, den Lieferanten, den Kunden, den Angestellten werden sie vielmehr versuchen, ihnen so spät wie möglich reinen Wein einzuschenken, also die Information so lange hinaus zu schieben, bis die Betroffenen vom Konkurs in der Zeitung lesen.

Nach unserer Auffassung verfolgen die US-Regierung und ein Teil der Entscheider an den internationalen Finanzmärkten genau die selbe Strategie.

Und hier jetzt die neun Indizien, die belegen, dass die umfassende Krise bereits eingesetzt hat:

  1. 1. Die Insolvenz der US-Regierung seit Mitte Februar, als die Schuldenobergrenze, wie vom Kongress genehmigt, erreicht wa Seit diesem Datum hat die US-Regierung die Ausgabe von « State and Local Government series (SLGS) nonmarketable Treasury Securities », Kredite der US-Städte und Gemeinden, eingestellt, um weiter US-Schatbriefe ausgeben zu können. Nach Angaben des US-Fi- nanzminsters John Snow wird, wenn der Kongress nicht bis Mitte März einer Anhebung der Obergren- ze um weitere 800 Milliarden Dollar (also 10% der aktuellen Obergrenze von 8.200 Milliarden) zuges- timmt haben wird, die US-Regierung ihre Zahlungen einstellen müssen. Bis zu dem heutigen Tag hat sich der Kongress dieser Frage noch nicht angenommen und scheint dafür auch keine besondere Lust zu verspüren, da er wohl fürchtet, das könnte bei den republikanischen Wählern vor den November- wahlen 2006 einen sehr schlechten Eindruck machen. Und noch viel mehr bei den ausländischen Käufern der US-Schatzbriefe. Man muss sich die Frage stellen, ob, genau wie bei der Geldmenge M3, die Regierung nicht dazu übergehen wird, die genaue Höhe der US-Schulden lieber zu verschleiern. Diese Tendenz der Täuschung der Öffentlichkeit statt Transparenz verstärkt das Misstrauen in die Stärke des Dollars, in die US-Schatzbriefe und die US-Wirtschaft im allgemeinen. Sie zeigen, dass in- nerhalb der US-Regierung niemand ist, der bereit ist, für eine verantwortliche Geld – und Haushalt- spolitik einzutreten…

Für mehr, GEAB 3 / 16.03.2006

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