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GEAB 180

Der monatliche Informationsbrief des Laboratoire européen d'Anticipation Politique (LEAP) - 15 Dez 2023

Lateinamerika als nächstes Gravitationszentrum des chinesisch-amerikanischen Wirtschaftskrieges vor 2030

Am 1.Januar 2024 hätte Argentinien in den BRICS-Block aufgenommen werden sollen, zusammen mit Iran, Ägypten, Äthiopien, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten[1]. Doch die Wahl von Milei zum Präsidenten hat den diplomatischen Kurs des Landes brutal umgekehrt, mit einem sehr starken pro-amerikanischen Schwenk, der durch den Wunsch nach einer Dollarisierung der Wirtschaft verkörpert wird. Eine solche Wahl impliziert die Ablehnung der BRICS[2], zu deren wichtigsten Zielen es gehört, die Vorherrschaft des Dollars zu stürzen. Wenn die BRICS+ auch das Ziel haben, den Schwellenländern und neu entwickelten Ländern in einer endlich multipolar gewordenen Welt Gehör zu verschaffen, verkörpert dieser gescheiterte Beitritt die Verlagerung des Schwerpunkts des chinesisch-amerikanischen Krieges nach Mittel- und Südamerika. Die Folge ist einerseits der seit langem eingeleitete Niedergang der Dominanz der USA auf dem Kontinent[3] und andererseits der forcierte Aktivismus Chinas, das, nachdem es die Herzen zahlreicher Länder rund um den Globus erobert oder zumindest deren Passivität in Bezug auf seine Wirtschaftsoffensive erkauft hat, versucht, sich die Gunst eines neuen Kontinents zu sichern[4].

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Zusammenfassung

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