Stärkung der transatlantischen Beziehung[1], Geheimdienstoperationen von allen Seiten[2], Gefechte zwischen chinesischen und amerikanischen Schiffen im Südchinesischen Meer[3], Handelskrieg, Machtübernahme durch harte Rechtsextreme, starke Warnschüsse auf den Finanzmärkten[4] … Es sieht so aus, als ob die Welt dabei ist, in etwas radikal Neues überzugehen: Explosion der Märkte? Kalter Krieg? Heißer Krieg? … Oder Geburtswehen?
Wir laden Sie ein, den „Kalender der Zukunft“ aus dieser Ausgabe genau zu lesen: er zeigt klar, dass die Periode Oktober – November 2018 ein großer Wendepunkt der von uns seit 2006 analysierten weltweiten systemischen Krise darstellt. Insbesondere im Umfeld der ASEAN werden titanische Energien zur Reorganisation freigesetzt, in Zusammenhang mit dem Inkrafttreten der amerikanischen Sanktionen gegen den Iran und der Zielgerade auf die amerikanischen Zwischenwahlen.
All das reicht aus, um die Finanzmärkte nervös zu machen, die nicht mehr wissen, woran sie sind.
Vorschläge für Erklärungen …
4. November: Iran gegen die Welt
Abbildung 1 – Ölproduktion und -verbrauch im Iran (in Tausend Barrel/Tag) – Quelle: Wikipedia (Bei Raminagrobis)
Unsere Leser wissen, welche Aufmerksamkeit wir der Strategie des saudisch-israelisch-amerikanischen Lagers zum Iran widmen[5]. Das Tauziehen, das abläuft, seit D. Trump den Rückzug der Vereinigten Staaten vom Atomabkommen mit dem Iran verkündet hat, verdient bei den nächsten Oscars wirklich den Preis für das atemberaubenste Szenario. Die Frage, die sich in dieser letzten Episode vor dem Inkrafttreten der Sanktionen stellt, ist folgende: Kann die Welt für den Fall, dass sich das Mullah-Regime nicht bewegt, die Blockade seiner Ölreserven verkraften? Nun da der Iran beim Näherrücken der Frist dem Druck widerstanden hat, macht die Welt frenetisch alles, um die Sanktionen zu umgehen. Offensichtlich ist sie nicht in der Lage, den Marktabzug von 157 Milliarden Barrel an iranischen Ölreserven zu verkraften. Ab jetzt hat der Iran dieses Tauziehen gewonnen und für die Vereinigten Staaten, Israel und Saudi-Arabien besteht die Gefahr, dass sie isoliert werden. Was ist also die nächste Etappe des Skripts?
Die Affäre um den Journalisten Khashoggi, in der die Türkei Saudi-Arabien beschuldigt, dass es ihn in seinem Konsulat in Istanbul ermorden ließ, stellt eine neue Wendung dar, die konkret widerspiegelt wie unhaltbar der Termin 4. November ist, und führt zu einer Umkehrung der Situation in Bezug auf den Iran. Tatsächlich provoziert diese Affäre eine komplette Abkehr der internationalen Gemeinschaft von Saudi-Arabien und spielt damit von vorneherein zugunsten des Iran. Nur einige Armlängen vom Termin 4. November entfernt ist die Ausbeutung dieser Affäre durch die betroffenen Akteure kein Zufall. Man fragt sich, ob der Ölsektor, der ein Scheitern bei den Sanktionen gegen den Iran antizipiert, hier nicht die Gelegenheit für die Schaffung einer neue Front der Blockierung von Ölreserven sieht, um den Preis hoch zu halten … eine total dumme und zwangsläufig kontraproduktive Strategie. Selbst in den Vereinigten Staaten und selbst im republikanischen Lager fordern Senatoren wie Marco Rubio eine energische Reaktion gegen Saudi-Arabien, um die „moralische Glaubwürdigkeit“ des Landes zu sichern[6]. Trump widersteht für den Moment und verkündet, dass ein Absagen der Waffenverkäufe eine Selbstbestrafung ist[7].
Wie auch immer, die Debatte über den schwelenden Konflikt zwischen dem Iran und Saudi-Arabien hat klar den Gleichgewichtspunkt geändert … und in der gleichen Bewegung die Zukunft Israels und des Nahen und Mittleren Ostens. Die Forderungen des neuen Tauziehens könnten bald sein: „Saudi-Arabien/VAE ziehen sich zuerst aus dem Jemen zurück und der Iran wird sich aus Syrien/dem Libanon zurückziehen“. Diese Forderungen sind übrigens in dieser Situation mindestens genauso legitim wie die vorigen, also: „Saudi-Arabien hat aufgehört, ISIS und andere Terror-Gruppen zu finanzieren (im August 2017), und der Iran muss jetzt aufhören, die Hisbollah zu finanzieren“.
Aber diese neue Verhandlungsrichtung entkommt dieses Mal dem Trio USA-SA-Israel, das die Kontrolle verliert an eine unklarere Gruppe, die aus Europa, der Türkei, dem Iran, China und Russland besteht … Was wird die Reaktion der USA auf diese neue Situation sein?
6. November: Neue amerikanische Politik?
Die Zwischenwahlen werden wahrscheinlich Donald Trumps Macht verkleinern durch den Verlust seiner Mehrheit im Repräsentantenhaus: Einerseits bestrafen diese Wahlen seit 1934 systematisch die Partei an der Macht, andererseits sind das Scheitern der Iran-Strategie und insbesondere die gigantische Erhitzung der Märkte für ihn eher ein schlechtes Vorzeichen. Aber je nach dem Wahlergebnis und dem Grad an Abstrafung durch die amerikanische Öffentlichkeit, wird Trump mehr oder weniger die Kontrolle behalten, um die Strategien, die er in den ersten zwei Jahren seiner Präsidentschaft verfolgt hat, weiter umzusetzen.
Wie unsere Leser wissen, analysieren wir, dass von den beiden, Trump bzw. dem amerikanischen Staatsapparat, der zweite der gefährlichere ist. Erinnern wir uns daran, dass die „Quad“-Strategie der Einkreisung Chinas eine Idee von Hillary Clinton ist[8], dass die Chinesen fordern, mit Donald Trump anstatt mit seinen Bürokraten zu diskutieren[9], dass in den zwei Jahren seiner Präsidentschaft trotz eines ultra-sensiblen internationalen Kontextes kein einziger Konflikt ausgebrochen ist, dass ein Friedensplan mit Nordkorea eingeleitet werden konnte … Kurz gesagt, unser Team ist real eher darüber besorgt, was ein durch die Zwischenwahlen gestärkter amerikanischer Staatsapparat aus dem machen könnte, was Donald Trump als Strategie für den systemischen Übergang aufgestellt hat. Erinnern wir uns noch einmal daran, dass ein Staatsapparat keine intelligentes Wesen ist, sondern eine Maschine, die dazu programmiert ist, bis in alle Ewigkeit die Prozesse zu wiederholen, die dazu erdacht sind, die Bedingungen für ihre Existenz zu verewigen: die NATO braucht den Kalten Krieg, um zu existieren; die Finanzmärkte brauchen teures Öl, um Gewinne zu machen; der US Staatsapparat braucht es, der Herr der Welt zu sein, um zu funktionieren …
Ende Oktober: Asien/ASEAN am Werk
Wir sind offensichtlich nicht die einzigen, die diese Sorge haben. Zeugnis dafür ist die Agenda Asiens/der ASEAN für die Wochen vor den entscheidenden Daten vom 4. und 6. November. Zufall?
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