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GEAB 149

Der monatliche Informationsbrief des Laboratoire européen d'Anticipation Politique (LEAP) - 15 Nov. 2020

2030 – Die Gefahr des Verlusts des Amazonas-Regenwalds und die Notwendigkeit das Agrarmodell Amerikas neu zu erfinden

Der Amazonas ist vom Tode bedroht. Wir wissen das seit Jahrzehnten, aber jüngste Studien und politische Entwicklungen haben gezeigt, dass der Niedergang des Amazonas-Regenwaldes viel schneller ist als bisher angenommen. Paradoxerweise ist der Sektor, der das Überleben des Amazonas-Regenwaldes am meisten bedroht – die Landwirtschaft – auch derjenige, der am stärksten vom Verschwinden des Regenwaldes betroffen sein wird, mit Folgen weit über die Grenzen des Amazonas-Beckens hinaus. Studien zeigen, dass der Amazonas so kurz vor dem Verschwinden steht und so wenig dagegen unternommen wird, dass sich diese Entwicklungen schon bald negativ auf den Agrarsektor in Nord- und Südamerika auswirken wird – inklusive auf zwei der größten Lebensmittelproduzenten der Welt: die USA und Brasilien[1] – und zwar schon ab dem Jahr 2030[2].

Der heutige Amazonas-Regenwald ist ein Relikt aus einer viel feuchteren Zeit. Ohne den größten Regenwald der Welt wäre das nördliche Südamerika ein viel trockeneres Ökosystem, das sich nicht wesentlich von den Savannen Afrikas unterscheiden würde. Der Wald produziert jedoch sein eigenes Klima, indem Milliarden von Bäumen gigantische Mengen Wasserdampf in die Atmosphäre pumpen. Ein großer Teil dieses Wasserdampfs bildet unmittelbar über dem Amazonas-Regenwald direkt wieder Wolken, die abregnen und sofort von den Wurzeln unzähliger Bäume und anderer Pflanzen erfasst werden. Auf diese Weise gelangt das Wasser in den Kreislauf der Absorption durch Pflanzen/Verdunstung durch Pflanzen – und regnet auf den Wald, ohne die Chance zu haben, zu den großen Flüssen zu fließen und im Atlantik zu landen. Natürlich ist der Amazonas der größte Fluss der Welt und transportiert jeden Tag viele Millionen Kubikmeter Wasser in Richtung Atlantik, aber ein großer Teil des Wassers des Waldes bleibt im Wald und ist dem System seit Millionen von Jahren erhalten geblieben. So blieb der Regenwald in einer Region lebendig und feucht, die sonst nicht genügend Feuchtigkeit vom Atlantik erhalten würde, um einen Regenwald zu unterstützen[3].

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Zusammenfassung

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